Renditeliegenschaften werden umgangssprachlich gerne auch als Betongold bezeichnet. In der Tat dienen sie oft als Geldanlage, wenn sich mit anderen Investitionen, etwa auf dem Aktienmarkt kaum Geld verdienen lässt und die Zinsen auf Sparkapitalien unattraktiv tief sind. Doch eignet sich ein solches Anlageobjekt auch als Altersvorsorge, von dessen Rendite man nach der Pensionierung leben könnte?
Ein solcher Schritt sollte gut überlegt sein. Das beginnt bereits beim Eigenkapital: In der Regel müssen mindestens 25 Prozent des Kaufpreises selber aufgebracht werden – und Gelder aus der 2. sowie 3. Säule dürfen dafür nicht verwendet werden. Bei einem kleineren Mehrfamilienhaus macht das benötigte Eigenkapital rasch eine Million Franken oder mehr aus. Im Fokus bezüglich Altersvorsorge stehen die mit der Vermietung potenziell zu erzielenden Erträge, die man zusammen mit einer Fachperson genau unter die Lupe nehmen sollte. Entscheidend ist dabei die Nettorendite – also vereinfacht gesagt der Gewinn, der nach Abzug aller Kosten übrig bleibt. Zu diesen Kosten zählen etwa die Abschreibungen, der Unterhalt, die Verwaltungskosten und Rückstellungen für Leerstände. Zudem sollte man eine Renditeliegenschaft grundsätzlich nur dann als Altersvorsorge anschaffen, wenn man daneben über genügend flüssige Mittel verfügt. Denn die Rendite ist nicht einfach garantiert – etwa weil es zu Leerständen kommt oder der Zins für die Hypothek steigt. Ein rascher Verkauf ist ebenfalls oft schwierig und im schlimmsten Fall muss man beim Preis Abstriche machen.
Auf den Punkt gebracht: Der Kauf einer Renditeliegenschaft als Altersabsicherung empfiehlt sich nur für kapitalkräftige Anleger. Möchte man mit weniger Mitteln trotzdem in Immobilien investieren, können Aktien von Immobiliengesellschaften oder der Kauf von Immobilienfonds-Anteilen allenfalls eine Alternative bieten.