Auf der Suche nach einem Kreditgeber für den Kauf von Wohneigentum denkt man in erster Linie an die hiesigen Banken. Tatsächlich beherrschen sie rund 95% des Marktes. Angesichts schwindender Erträge in anderen Anlageklassen engagieren sich seit Jahren auch Versicherungsgesellschaften und Pensionskassen in diesem Markt. Für letztere ist die Kreditvergabe an die eigenen Destinatäre ein traditionelles Geschäft. Vermehrt wenden sich die Vorsorgeeinrichtungen aber auch an Nicht-Versicherte.
Zu den grossen Hypothekarkreditgebern unter den Pensionskassen zählen die Pensionskasse SBB (Kreditvolumen: CHF 1108 Mio.), die Beamtenversicherungskasse des Kantons Zürich BVK (CHF 817 Mio.), aber auch die St. Galler Pensionskasse (CHF 158 Mio.). Sie alle und noch zahlreiche weitere vergeben Hypothekarkredite an eigene Versicherte und auch an Dritte.
In der aktuellen Tiefzinsphase kommt dem unterschiedlichen Geschäftsmodell von Banken und Pensionskassen besondere Bedeutung zu. Banken leben vom Zinsdifferenzgeschäft und damit von der Marge zwischen den Zinsen auf Einlagen und dem Hypothekarzins. Vorsorgeeinrichtungen müssen dagegen das Sparkapital ihrer Versicherten mit dem gesetzlichen Mindestzins verzinsen und suchen für das Kapital sichere und Ertrag bringende Anlagen. Hypotheken sind nicht nur vergleichsweise sicher, sondern auch langfristig kalkulierbar und noch vergleichsweise rentabel.
Das Schwergewicht der Pensionskassen liegt auf Festhypotheken. Hier bieten sie attraktive Konditionen. Jene für variable Hypotheken oder Libor-Hypotheken – sofern solche überhaupt angeboten werden – bewegen sich im Marktdurchschnitt. Versicherungen bevorzugen eher die Vergabe von variablen Hypotheken. Vertrieben werden die Hypotheken zum Teil direkt oder in Zusammenarbeit mit Brokern und Banken.