Die Zeit der absoluten Schnäppchen auf dem Hypothekenmarkt ist fürs Erste vorbei. Die Zinsen der Saron-Hypotheken sind gestiegen und wer derzeit eine Festhypothek erneuern muss, ist ebenfalls mit schlechteren Konditionen konfrontiert. Viele stellen sich derzeit deshalb die Frage: Ist nun die Amortisation meiner Hypothek sinnvoll? Doch nicht alle, die sich diese Frage stellen, haben dazu auch die Möglichkeit. Denn erstens kann nur amortisiert werden, wenn der Rahmenvertrag oder die Festhypothek ausläuft und zweitens muss selbstverständlich auch genügend Geld für eine Rückzahlung vorhanden sein.
Für alle, bei denen die Voraussetzungen stimmen, gilt das Gleiche: Das Geld einfach auf dem Bankkonto liegen zu lassen, wo es kaum Zinsen abwirft, ist die schlechteste aller Varianten. Was aber noch nicht heisst, dass die Amortisation die beste ist. Sinnvoller wäre es beispielsweise, das Geld in eine Anlage zu investieren, deren Ertrag höher ausfällt (netto, nach Steuern) als die Hypothek für die gleiche Summe kosten würde (mit Berücksichtigung des Steuervorteils). Mit risikolosen Geldanlagen wie Kassen- oder Bundesobligationen ist derzeit ein solcher Ertrag kaum erzielbar. Bessere Renditen versprechen vor allem Aktien – mit entsprechend höherem Risiko. Für alle mit erhöhtem Sicherheitsbedürfnis ist eine Amortisation also tatsächlich überlegenswert.
Wichtig ist dabei aber, dass nicht zu viel von der Hypothekarschuld zurückbezahlt wird – vor allem in Hinblick auf die Pensionierung. Denn wenn der grösste Teil des Vermögens im Eigenheim gebunden ist, kann dies zu finanziellen Engpässen führen: Etwa bei dringenden Renovationen an der Liegenschaft oder wenn unerwartete Pflegekosten anfallen. Und einer erneuten Aufstockung der Hypothek im Rentenalter stimmen die wenigsten Finanzinstitute zu.