An unserem Ratgeber von vergangener Woche hat sich Herr K. erzürnt. Er nahm Anstoss an der Feststellung, dass man mit dem Ersatz einer Elektroheizung durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ohne gleichzeitige energetische Ertüchtigung der Gebäudehülle lediglich eine schlechte durch eine ineffiziente Heizung ersetze.
Nun, an dieser Aussage ist im Grundsatz festzuhalten, ohne dass damit der eine oder andere Wärmeerzeuger als effizient oder ineffizient beurteilt würde. Eine zu gross dimensionierte Heizung ist immer ineffizient. Darum empfehlen alle Beratungsstellen, dass die Dämmung der Gebäudehülle vor dem Ersatz der Heizung erfolgen soll. Die neue Heizung kann so nach dem neuen Leistungsbedarf dimensioniert werden. Umgekehrt bleibt man ebenfalls auf halber Strecke stehen, wenn man das Gebäude zwar isoliert, aber die Heizung unangetastet lässt. Experten gehen gemeinhin davon aus, dass das Sparpotenzial bei der Gebäudehülle bis zu 55% und bei der Haustechnik bis zu 20% beträgt.
Ein Rechenbeispiel: Ein bestehendes, schlecht isoliertes Einfamilienhaus benötigt gemäss «Energie Schweiz» eine Heizleistung von 50 bis 70 Watt pro Quadratmeter beheizter Bruttogeschossfläche. Bei 200 Quadratmetern sind dies 10 bis 14 kW. Für ein saniertes, gut wärmegedämmtes Wohnhaus sind es 30 bis 40 Watt oder im Rechenbeispiel 6 bis 8 kW.
«Energie Schweiz» nennt als Faustregel, dass eine richtig dimensionierte Heizung an einem ausserordentlich kalten Tag rund um die Uhr laufen und eine Betriebsdauer während der Heizperiode von ca. 2300 Stunden aufweisen sollte (ohne Warmwasseraufbereitung). Bei zu gross dimensionierten Heizungen ist das nicht der Fall und die Heizung damit ineffizient.