Ende 2021 ist Schluss mit den Libor-Hypotheken. Der Grund: Es hatte sich gezeigt, dass der Libor-Zinssatz anfällig für Manipulationen ist. Die Abschaffung der Libor-Hypotheken war schon lange bekannt. Auch schon seit einiger Zeit weiss man, dass der Libor in der Schweiz durch den Saron (Swiss Average Rate Overnight) abgelöst wird. Lange war aber nicht klar, wie auf Basis des Saron schliesslich der Hypothekarzins berechnet werden soll.
Im Gegensatz zum Libor-Zinssatz, der bereits zu Beginn der jeweils laufenden drei- oder sechsmonatigen Zeitspanne bekannt ist, wird der Saron täglich neu berechnet. Die Frage war also: Wie sollen die Finanzinstitute die Zinsen der neuen Saron-Hypotheken für eine längere Periode festlegen. Hierzu hat die Schweizerische Nationalbank sieben mögliche Varianten ausgearbeitet und den Finanzinstituten offengelassen, welche davon sie anwenden. Bezüglich ihrer Wahl haben sich die Banken dann lange bedeckt gehalten.
Seit kurzem sind nun aber die ersten Finanzinstitute mit ihren Saron-Hypotheken auf dem Markt. Und von diesen hat sich bisher die Mehrheit für dieselbe Berechnungsmethode entschieden: Die St. Galler Kantonalbank, Raiffeisen und UBS beispielsweise berechnen am Ende einer dreimonatigen Abrechnungsperiode den Durchschnitt der täglich aufgezinsten Saron-Sätze. Das bedeutet konkret, dass bei diesen Banken der effektive Hypothekarzins immer erst am Schluss einer Periode bekannt ist. Bei der Glarner Kantonalbank wiederum ist der Zinssatz bereits zu Beginn einer Periode klar, denn sie berechnet die Zinsen ihrer Saron-Hypothek aufgrund der Zahlen der vorangegangenen drei Monate. Welche Methode auch gewählt wird – über die gesamte Laufzeit einer Hypothek betrachtet, werden sich die Zinsen dann kaum mehr unterscheiden.