Die Baukosten im Griff behalten

Wer ein eigenes Haus baut, investiert eine grosse Summe Geld und verschuldet sich in der Regel hoch. Steigen die Baukosten über das geplante Mass, kann es deshalb gar existentiell werden. Denn nicht immer ist die Bank bereit, den Kreditrahmen der Hypothek zu erhöhen. Und auch die eigenen Ersparnisse sind irgendwann aufgebraucht.

Vor allem, wenn man nicht ein Objekt zu einem fixen Preis kauft, sondern für die Realisierung den klassischen Weg mit einem Architekten und direkt beauftragten Handwerkern wählt, sollte man die Baukosten laufend im Auge behalten. So kann man rechtzeitig Massnahmen ergreifen, wenn die Finanzen aus dem Ruder zu laufen drohen. Das beginnt bereits bei den Kostenschätzungen durch den Architekten. Diese haben zu Beginn, wenn nur ein rudimentäres Projekt vorliegt, eine Genauigkeit von ungefähr 25 Prozent. Bei Baubeginn, wenn für alle wichtigen Arbeiten Offerten eingeholt wurden, sollte die Abweichung noch zirka 10 Prozent betragen. Diese Ungenauigkeiten müssen unbedingt ins Budget eingerechnet werden, ebenso eine vernünftige Reserve für Unvorhergesehenes.

Während der Bauphase sind einerseits die laufende Kontrolle des Kostenstandes wichtig und andererseits Selbstdisziplin. Zur Kontrolle lässt man sich am besten monatlich eine Kostenaufstellung mit den Ist- und Sollwerten erstellen. Diese muss unbedingt auch eine Prognose für noch nicht abgerechnete oder vergebene Arbeiten enthalten. So lässt sich abschätzen, ob sich alles im grünen Bereich bewegt. Selbstdisziplin wiederum braucht es bei eigenen Wünschen, die erst während der Bauzeit auftauchen. Hier sollte man zusammen mit dem Architekten genau prüfen, ob sich diese innerhalb des Budgets verwirklichen lassen. Ist die Kostensituation unsicher, ist der Verzicht auf zusätzliche Wünsche der sicherere Weg.