Spätestens seit Finanzinstitute darüber diskutieren, auch den kleineren Sparern die Negativzinsen anzulasten, fragt sich wohl manch einer, ob das Geld auf dem Bankkonto nicht sinnvoller investiert werden könnte; beispielsweise mit dem Kauf einer Ferienwohnung. Die Idee klingt verlockend: Eigentümer einer schönen Urlaubsunterkunft sein und dabei gleichzeitig Kapital vermehren.
Die Realität sieht jedoch etwas anders aus – zumindest, wenn man sachlich rechnet. Zum einen verursacht der Kauf einer Immobilie einen finanziellen Aufwand: Betriebs- und Unterhaltskosten der eigenen Wohnung und der gemeinschaftlichen Anteile der Stockwerkeigentümer, anfallende Steuern bei Kanton und Gemeinde, Abschreibungen für Möbel und Geräte, Stromkosten, Tourismusabgaben, Radio- und TV-Gebühren, Versicherungen und allfällige Hypothekarzinsen. Zum anderen müssen die Opportunitätskosten ebenfalls mit eingerechnet werden. Diese zeigen den entgangenen Gewinn auf, der hätte erzielt werden können, wenn das Geld zum Zeitpunkt des Wohnungskaufs in eine andere, relativ sichere Anlage investiert worden wäre.
Diesen Vergleich haben bereits diverse Immobilien-Experten angestellt und das Fazit lautet: Eine Ferienwohnung als Kapitalanlage lohnt sich in vielen Fällen nicht; vor allem dann nicht, wenn sie nicht vermietet wird. Bei einer Vermietung kann zumindest ein Teil der Kosten kompensiert werden. Wie hoch dieser Anteil ist, hängt einerseits von der Auslastung ab und ob die Besitzer die Wohnung während den gefragtesten und teuersten Zeiten (Silvester, Sportferien) selber belegen. Der touristische Bekanntheitsgrad eines Ferienortes ist ein weiterer wichtiger Faktor.