Tücken bei Finanzierung einer Zweitwohnung

Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat das Interesse an Ferienwohnungen im Alpenraum gesteigert. Viele haben gemerkt, dass gerade in solchen Zeiten ein eigenes, schönes Ausweichdomizil Gold wert ist. Natürlich hat die grössere Nachfrage die Preise von Zweitwohnungen in die Höhe getrieben – unter einer Million Franken ist es mittlerweile schwierig, etwas zu finden. Und die Krux dabei: Bezüglich der Finanzierung von Ferienwohnungen sind die Banken restriktiver als bei dauerhaft selbstbewohntem Eigentum.

Die meisten Finanzinstitute vergeben bei Zweitwohnungen Hypotheken nur für 50 bis 60 Prozent des Verkehrswerts. Und auch Gelder aus der Pensionskasse oder der Säule 3a dürfen dafür nicht verwendet werden. Heisst am konkreten Beispiel: Wer eine Wohnung für eine Million Franken kaufen will, muss rund 400’000 bis 500’000 Franken selbst aufbringen. Umgekehrt könnte jemand, der relativ viel Geld auf der Seite hat und deshalb nur eine kleine Hypothek benötigt, ein anderes Problem haben: Er bekommt aufgrund der zu tiefen Summe keinen Kredit. Denn oft liegt bei den Banken der minimale Kreditrahmen bei rund 250’000 Franken. Eine Lösung wäre hier allenfalls die Aufstockung der Hypothek auf dem bestehenden Eigenheim.

Ausserdem muss man sich bewusst sein, dass die Finanzinstitute auch beim Ferienwohnungskauf die Tragbarkeitsrechnung anstellen. Diese besagt, dass die gesamten Belastungen durch eine Immobilie (Hypozins, Amortisation der Hypothek, Liegenschaftsunterhalt etc.) nicht mehr als einen Drittel des Bruttoeinkommens ausmachen darf. Bei jenen, die bereits Eigenheimbesitzer sind und nun noch die Ferienwohnung dazukommt, werden die Belastungen durch beide Immobilien zusammengerechnet. Bei jenen, die am Hauptwohnsitz zur Miete wohnen, wird die Miete in die Berechnung miteinbezogen.